Die DRK Bergwacht Donau-Heuberg, gegründet im März 1975.

Eine relativ kurze Zeit in der Geschichte des DRKs, aber so glauben wir, doch Anlass genug, einmal auf die Anfänge der DRK Bergwacht Donau-Heuberg zurückzublicken. In den vergangenen Jahrzehnten wurde eine entscheidende Aufbauarbeit geleistet, um Bergwacharbeit zum Wohle aller Berg- und Skisportbegeisterten sowie zum Schutze der Natur im Kreis Tuttlingen aufzubauen.

Die Güter der Heimat zu schützen
Dem Nächsten zu helfen in Not
Das ist der Bergwacht Gebot

Getreu diesem Bergwachtwahlspruch kam es im März 1975 zur Gründung der
DRK Bergwacht Donau-Heuberg.

Inhalt:

Chronik der DRK Bergwacht Donau-Heuberg.
Die Gründung, so fing alles an.
Die Anfänge der Ausbildung.

Die Gründung, so fing alles an:

Anlass zur Gründung einer Bergwachbereitschaft innerhalb des Kreises Tuttlingen waren verschiedene Un­fälle an den im Kreisgebiet immer häufiger anzutreffenden Skiliften. In vielen Gesprächen zwischen dem DRK Kreisverband, den Liftbesitzern und dem Skikreis in den Jahren 1973-1974 kam der Wunsch nach einer speziell für die Winterrettung ausgebildeten Gruppe immer wieder zum Ausdruck. Wie wichtig diese Arbeit zwischenzeitlich geworden ist und wie notwendig sie schon damals gesehen wurde, können wir in den verschiedensten Presseartikeln lesen.

Ende des Jahres 1974 waren diese Gespräche so weit gediehen, dass Anfang Dezember im Fridinger Schloss der Wunsch nach einer Bergwachtgruppe konkrete Formen annahm.

Beim ersten Gruppenabend am 19. Dezember 1974 konnte der Geschäftsführer der DRK Bergwacht Württemberg, Franz Zeiger, eine stattliche Anzahl Skikameraden, Bergsteiger und Rot-Kreuz Kameraden begrüßen und die ersten Winterrettungsgeräte in Fridingen stationieren. Er konnte detaillierte Angaben zur Bergwachtarbeit, zu den Aufgaben einer solchen Gruppe, sowie den finanziellen Dingen machen. Diese wurden in aller Offenheit diskutiert. Dabei wurde von Franz Zeiger auch klar aufgezeigt, dass große finanzielle Opfer von den Mitglie­dern gefordert werden müssen. Ebenso gehöre sehr viel Zeit und persönliches Engagement dazu, in einer solchen Gruppe mitzuarbeiten. Wie wahr diese Worte waren, können wir im Nachhinein nur bestätigen. Er sprach aber auch von echtem Kameradschaftsgeist, der in einer solchen Gruppe zwangsweise herrschen müsse, um diese Ziele zu erreichen. Auch diese Prognose können wir heute nur bestätigen.

Zur ersten praktischen Übung wurde dann am 4. Januar 1975 an den Skihang Antoni in Fridingen eingela­den. Hier konnten die beiden aktiven und ausgebildeten Bergretter Hans Schmidt aus Spaichingen und Hans Straub aus Ebingen den zahlreich erschienenen und interessierten Zuschauern die Winterrettungsgeräte praxisnah vorführen und erläutern. Bei der anschließenden Besprechung in der Skihütte wurde dann der spontane Wunsch nach einer eigenen Bergwachtgruppe laut. Nach nochmaligem Durchsprechen aller Aufgaben, die auf eine solche Gruppe zukommen und mit all den dazugehörigen Fragen der Finanzierung, der Unterkunft usw., entschlossen sich folgende 11 Kameraden, in einer solchen Gruppe aktiv mitzuarbeiten:

•  Martin Alber / Irndorf
•  Thomas Diener / Tuttlingen
•  Edwin Hamma / Fridingen
•  Klaus Hermann / Fridingen
•  Willi Hermann / Fridingen
•  Karl Hermann Offer / Tuttlingen
•  Gottfried Reizner / Fridingen
•  Eduard Schnell / Fridingen
•  Hans Schmidt / Spaichingen
•  Anton Schrödinger / Fridingen
•  Hans Straub / Ebingen

Die Gründungsversammlung

Um den Aufbau dieser Bergwachtgruppe voranzutreiben und zu koordinieren, wurde Willi Hermann als kom­missarischer Gruppenleiter gewählt. Nach vielen Gesprächen und Verhandlungen konnte er dann bereits auf den 7. März 1975 zur Gründungsversammlung einer neuen Bergwachtbereitschaft (der 16. innerhalb der DRK Bergwacht Württemberg) in das Gasthaus Sonne in Fridingen einladen.

Willi Hermann, Dieter Nickel, Landesleiter Gerhard Maier, Hans Schmidt, Landesgeschäftsführer Franz Zeiger und Hans StraubWilli Hermann, Dieter Nickel, Landesleiter Gerhard Maier, Hans Schmidt,
Landesgeschäftsführer Franz Zeiger und Hans Straub.

Über diese Versammlung schreibt die Presse:

Neunzehn aktive und zwei geprüfte Bergwachtmänner umfasst die neue Bergwachbereitschaft im Kreis Tutt­lingen, die am 7. März 1975 offiziell unter Mitwirkung des Bergwachtausschuss im DRK Landesverband Baden Württemberg und des Kreisverbandes des DRK Tuttlingen gegründet wurde.
Einstimmig wurde Willi Hermann aus Fridingen zum Bereitschaftsleiter gewählt, er hatte bereits bei den vor­bereitenden Arbeiten für den Aufbau der Bereitschaft wertvolle Dienste geleistet. Im voll besetzten Neben­zimmer des Gasthauses Sonne in Fridingen herrschte harmonische Stimmung. Gerhard Maier, als Vorsitzen­der des Bergwachtausschuss im Landesverband Baden Württemberg begrüßte und hieß die Gäste herzlich willkommen. Er und auch der Vertreter des Kreisverbandes Tuttlingen, Kreisgeschäftsführer Lander, freuten sich über den Neubeginn einer solchen Bergwacharbeit in der Verwaltungsregion „Donau-Heuberg“, wo in den letzten Jahren 15 oder mehr Skilifte entstanden, die einer rettungsdienstlichen Betreuung bedürfen. Nicht zu kurz kommen wird der Sommerrettungsdienst, weil auch im Kreis Tuttlingen Kletterfelsen begangen werden, deren extreme Touren zu Unfällen führen können. Auch die Naturschutzarbeit wird ihren Platz bekommen, wobei das Gebiet im Großraum Tuttlingen mit Landschafts- und Naturschutzgebieten genügend konservierende Naturschutzaufgaben bringen wird. Vielleicht wird der neue Namen der Bereitschaft Donau-Heuberg nicht überall auf Gegenliebe stoßen. Er wurde jedoch aus der politischen Landschaft der Verwaltungsregion entlehnt und von den Bereitschaftsmitgliedern einstimmig gutgeheißen.

Bei dieser Gründungsversammlung wurde folgende Bereitschaftsleitung gewählt:

•  Bereitschaftsleiter (Bergwachtleiter): Willi Hermann
•  Stellvertretender Bereitschaftsleiter: Hans Schmid
•  Kassierer:  Edwin Hamma
•  Schriftführer: Karl Hermann Offer
•  Technischer Leiter Winter: ebenfalls Hans Schmid
•  Technischer Leiter Sommer: Hans Straub
•  Naturschutzreferent: Dieter Nickel

Seit diesem Gründungstag hat sich die Zahl der Bergwachtangehörigen ständig vergrößert und neue Aufgaben wurden übernommen.

Zwischenzeitlich hat sie sich auch einen achtbaren Platz im DRK-Landesverband und im DRK-Kreisverband sowie im Kreise unserer Berg- und Skikameraden erworben, worauf wir sehr stolz sind. Außerdem haben wir in den vergangenen Jahren viele echte Freunde und Gönner gewonnen, die uns mit Rat und Tat sowie mit finanziellen Mitteln unterstützt haben. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die uns in dieser Zeit zur Seite gestanden haben und bitten auch in Zukunft um Ihre Hilfe. Wir können unsere Arbeit zum Wohle unserer Berg- und Skikameraden sowie zum Wohle unserer Natur- und Umwelt nur mit solcher Hilfe bewältigen. Mehr finanzielle Opfer und noch mehr Engagement kann man von unseren Helfern einfach nicht mehr verlangen.

Der Bereitschaft wurde als Dienstgebiet der ganzen Kreis Tuttlingen zugewiesen, wobei natürlich im Notfall auch die angrenzenden Gebiete mit betreut werden können.

 Text: Willi Hermann